Weimarfahrt der Jahrgangsstufe 13 – 24./25. Januar
Kategorie: ExkursionenUm 6 Uhr am Donnerstagmorgen ging es nun auch für die zweite Hälfte der Jahrgangsstufe 13 in die Stadt der Dichter und Denker, nach Weimar. Doch das frühe Aufstehen sollte sich lohnen, denn ein straffes Programm stand uns bevor. Angekommen in der Heimat Goethes und Schillers im Herzen der Republik, war trotz einer vierstündigen Busfahrt nicht an eine Pause zu denken. Obgleich Schnee und Kälte den Gesamteindruck etwas trübten, waren wir sofort beeindruckt von der kulturellen Vielfalt, der bemerkenswerten Architektur und dem historischen Flair der Thüringer Kleinstadt. Nach den obligatorischen Fotos vor dem berühmten Goethe-Schiller-Denkmal besichtigten wir zu Anfang gleich zwei der bedeutendsten Bauwerke der Stadt: Die Wohnhäuser Goethes und Schillers, durch die wir geführt wurden, bestachen vor allem mit ihrer persönlichen Einrichtung und Gestaltung sowie ihrer Authentizität. Der folgende Besuch des Goethe-Nationalmuseums mit seiner Sonderausstellung „Lebensfluten-Tatensturm“ ließ uns noch einmal auf den Spuren der Klassiker wandeln. Hieran lehnte auch das abendliche Theaterstück an, das die Zeitlosigkeit und fortwährende Aktualität der Weimarer Klassik zumindest andeutete. Anschließend ließen wir den Abend gemeinsam ausklingen.
Am folgenden Tag machte eine Stadtführung die Bedeutung Weimars in Vergangenheit und Gegenwart deutlich und verwies auf die unzähligen Persönlichkeiten, die hier lebten und wirkten: Neben Goethe, Schiller, Anna Amalia und den Politikern der Weimarer Republik, waren auch Johann Sebastian Bach, Lucas Cranach, Walter Gropius, Johann Gottfried Herder, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Arthur Schopenhauer und Christoph Martin Wieland in Weimar tätig. Nach der ausführlichen Erkundung der Stadt gönnten wir uns eine Pause im Weimarer Atrium, bevor es mit dem Bus weiter nach Buchenwald ging.
Der Besuch des Konzentrationslagers in Buchenwald auf dem Ettersberg, nur wenige Kilometer entfernt von Weimar, zeigte hingegen die dunklen Seiten der Stadtgeschichte auf. Im Kontrast zur schillernden Kultur Weimars, war die Führung bei eisigen Temperaturen, vom SS-Bereich über den Caracho-Weg und durch das Eingangstor bis hin zu den Arrestzellen und zum Krematorium, für viele eine prägende und einschneidende Erfahrung.
Schließlich machten wir uns mit einer Menge neuer Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen im Gepäck wieder auf den Heimweg. Insgesamt war es also eine lohnenswerte Reise, wobei man die zwei Gesichter der Stadt Weimar wohl am besten mit einem Zitat Goethes ausdrücken kann: „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“
Text: Timo Suntrop, Bilder: Sophia Henke