Tierischer Naturschutz - UHUS besuchen die Heidschnuckenschäferei in Hövelhof
Kategorie: UHUSAm 14. März 2015 hatten 13 UHUS und 10 Freunde und Geschwister zusammen mit einigen Eltern in der Heidschnuckenschäferei Hövelhof eine Verabredung mit Schäfermeisterin Frau Regier. Begleitet wurden sie von Frau Funke, Frau Kemper, Herrn Blenke und Frau Dr. Bergmeier.
Die Heidschnuckenherde in Hövelhof umfasst etwa 1200 Schafe und einige Ziegen.
Der Name Schnucke kommt von "Schnökern" (In Paderborn würde man eher „Schnuckern“ (Naschen) sagen.), weil die Schnucke die Abwechslung liebt und Heidekraut, Gras und Wildkräuter gern verspeist.
Ohne sie ist eine Heideblüte nicht möglich. Die Schnucken sind durch ihren ständigen Verbiss von aufkommenden Gehölzen, Gräsern und dem Heidekraut die wichtigsten Landschaftspfleger. Die Heide bleibt daher kurz und der nährstoffarme Boden erhalten. Nur durch die Hilfe der Schnucken gibt es z.B. die großen Heideflächen der Senne.
Wenn die Heidschnucken im Spätsommer zur Heideblüte durch die Flächen ziehen, zerreißen sie mit ihren Beinen die Spinnweben im Heidekraut. So können die Bienen ungestört ihren Nektar für den leckeren Heidehonig suchen. Die Bienen wiederum bestäuben das Heidekraut und sorgen so für den Fortbestand der Heide und damit für die Nahrung der Schnucken.
Die Graue Gehörnte Heidschnucke hat ein silbergraues Fell mit einem schwarzen Brustlatz. Männliche und weibliche Tiere sind gehörnt. Die dicke Wolle der Tiere ist übrigens ziemlich kratzig und wird z.B. in Pakistan zu Teppichen verarbeitet.
Im März sind viele Tiere für etwa 14 Tage in einem riesigen Stall, denn es ist Lammzeit.
Kaum waren wir aus dem Auto gestiegen, da hörte man schon die unzähligen Rufe der Lämmer und ihrer Mütter. Als erstes sahen wir die älteren Lämmer bei ihren ausgelassenen Rennspielen (mit 2 Ziegen als Sportlehrer – wie einige UHUS vermuteten) auf der großen Freifläche vor der riesigen Stallhalle.
Im Stall empfingen uns der Geruch von frischem Stroh und Schafen, die lauten Rufe von unzähligen Lämmern und ihren Müttern, dazu ein Bild von langen Reihen von Schafen ohne Köpfe (Die Köpfe steckten in den Futterkrippen und waren unsichtbar) und auf dem Stroh schwarze „Klekse“, die man erst auf den zweiten Blick als kleine Lämmer erkannte.
Als wir kamen, waren 320 Lämmer in Stall und auf der davor befindlichen Freifläche, nach unserem Besuch waren es 322. Nach einer Tragzeit von 147 Tagen (etwa 5 Monate) werden die Lämmer geboren. Nur wenige Minuten nach der Geburt stehen sie schon auf ihren wackeligen Beinchen. Mutter und Kind werden möglichst sofort in eine Mutter-Kind-Box gesperrt, denn unmittelbar nach der Geburt beginnt die Prägezeit, in der sich eine feste Mutter-Kind-Bindung entwickelt. Nach etwa 1 Tag kommen sie dann in Gruppenställe, in denen sie sich wohlfühlen und wo die Lämmer ihre Mütter auch gern als Spielobjekte und Kletterhügel nutzen. Etwa 14 Tage später (kurz vor Ostern) werden sie dann schon mit der Herde in die Senne ziehen.
Wer hat schon das große Glück, bei 2 Geburten dabei zu sein und ein nur 2 Tage altes Lämmchen mit pechschwarzen, seidigen Locken, total niedlich und geduldig auf dem Arm halten zu dürfen? Für dieses wunderschöne Erlebnis bedanken sich die UHUS und alle Gäste ganz herzlich bei Frau Regier und ihren Heidschnucken.
Mitte August veranstaltet die Heidschnuckenschäferei in jedem Jahr mit dem Heideblütenfest einen Tag der offenen Tür.
Die nächste Aktion der UHUS findet am 14.4.2015 nach der 6. Std. im Schulgarten statt. Es werden Nascherdbeeren gepflanzt und eine neue Blumenwiese angelegt.
Nach den Osterferien ist der Schulgarten in den Pausen wieder geöffnet. Es gibt 2 neue Sitzgruppen, für die sich die UHUS bei den Mitarbeitern des Gartenamtes, den Sponsoren und dem Förderverein bedanken.