Exkursion des kath. Religionskurs der Q1 im Kloster Dalheim am 16. Juli 2013
Kategorie: ExkursionenFür uns, den kath. Religionskurs der Q1 von Frau Reising sowie unsere begleitende Lehrerin Frau Pfötsch- Strop, begann der letzte Dienstagmorgen vor den Sommerferien mit einer 50 Minuten langen Busfahrt durch zahlreiche kleinere Dörfer Richtung Dalheim. Worum es sich bei diesem unbekannten Ort samt Kloster handelt, wussten zu diesem Zeitpunkt nur die allerwenigsten, aber unser straffer Zeitplan versprach einiges.
Während der ersten 1 ½ Stunden wurden wir durch das Klostermuseum erklärend geleitet.
Auf der einen Seite erfuhren bei dieser ersten Führung wichtige Fakten aus der 800 jährigen Geschichte des mittelalterlichen Klosters. Unter anderem, dass das Kloster, bis es im 15. Jahrhundert zu einer Wiederbesiedelung seitens der Augustiner- Chorherren aus Böddeken kam, Augustinerinnen als Konvent diente. Reste der damaligen Kirche (12. Jh.) wurden 1990 durch das Westfälische Museum für Archäologie- Amt für Bodendenkmalpflege Münster ausgegraben. Unter den Augustiner- Chorherren erlangte das Kloster wirtschaftlich enormen Aufschwung, wurde damit wirtschaftliches sowie geistliches Zentrum des südlichen Paderborner Landes und erhielt 1452 den Rang eines selbstständigen Klosters. Die Auflösung des Klosters in Folge des preußischen Reichdeputationshauptschlusses von 1803 und der damit verbundenen Säkularisierung beendete die Nutzung als Kloster und wurde lange Zeit eine verpachtete Staatsdomäne.
Heute handelt es sich bei dem „Kloster Dalheim“ ausschließlich um ein Museum für europäische Klosterkultur, welches einzigartig in Deutschland ist.
Die Deckenmalerei des Kreuzganges (15.Jh.) zu entschlüsseln war eine besondere Herausforderung, da wir viele Heilige und Pflanzen, die abgebildet waren, nicht kannten.
Anschließend wurden die Klosterkirche sowie Klausurräume ebenfalls von uns besichtigt. Im Refektorium (Speisesaal) konnten wir unter Anleitung unserer Begleiterin und der modernen Inszenierung des Klosters erfahren, welche Nahrungsmittel zu welcher Zeit gegessen werden konnten bzw. durften und wie die Mönche damals während des Essens mithilfe von Handzeichen kommunizierten, zumal das Sprechen in diesem Raum untersagt war.
Nach unserer ersten Führung folgte ein ausgiebiges und äußerst leckeres Picknick auf einer Wiese zwischen den Mauern des Klosterkomplexes, bei dem wir sowohl unsere Eindrücke als auch das letzte gemeinsame Schuljahr reflektieren und das tolle Wetter genießen konnten.
Der zweite Teil unseres Dalheim- Tages beschäftigte sich mit dem riesigen (fast zwei Hektar großen) barocken und rekonstruierten Klostergarten, der in seinen Beeten die Heil-, Nutz- und Symbolpflanzen der damaligen Zeit kultiviert. So zeigt sich hier beispielhaft, welche Bedeutung derartige Gärten für Klostermedizin hatten. Der Garten ist Mitglied im European Garden Heritage Network, dem Europäischen Gartennetzwerk.
Zudem erfuhren wir, dass sich der Gartenkomplex in verschiedene Gartentypen unterscheiden lässt, von denen wir uns insbesondere mit dem barocken Prälatur- sowie dem Konventgarten beschäftigten. Beide dienten der autarken Versorgung des Klosters.
Der entspannte, aber zugleich informative Tag im Kloster Dalheim bildete den perfekten Abschluss für das Jahr kath. Reli bei Frau Reising!
Text und Bilder: Fr. Reising & Ronja Leifeld