Eine Partnerschaft besonderer, nicht auf gegenseitigem Schüleraustausch beruhender Art entwickelte sich seit 1996 aus dem Unterricht der Fächer Politik und Sozialwissenschaften heraus.
Vielfältige und intensive Kontakte (u.a. Briefwechsel zwischen einzelnen Schülern und ganzen Klassen) zu der im Slumgebiet der ghanaischen Hauptstadt Accra gelegenen Adab Islamic School (mit ca. 1200 Schülerinnen und Schülern im Alter von 6 bis 16 Jahren) führten sehr bald zu einer Partnerschaft, die 1999 beim Besuch zweier Pelizaeus-Lehrerinnen in dieser Schule offiziell besiegelt wurde. Der Hauptakzent dieser Partnerschaft liegt im Bereich der Bewusstseinsbildung für die „Eine Welt“ und des interkulturellen Lernens. Die Verbundenheit der Pelizaeus-Schulgemeinde mit diesem Projekt drückt sich aber auch darin aus, dass allein in den beiden ersten Jahren insgesamt über 10 000 Euro gespendet wurden und mit diesen Mitteln die Partnerschule drei neue Klassenräume errichten konnte.
Inzwischen haben Aktivitäten dieser Partnerschaft ihren ständigen Platz im normalen Ablauf eines Schuljahres:
- „Ghana – Aktion der 5. Klassen“: Im Politik-Unterricht werden die 5. Klassen mit der Situation von Kindern in der 3. Welt vertraut gemacht. Ihr Wissen bringen die Schülerinnen und Schüler in Spiele ein, die sie selbst herstellen und bei einem „Ghana-Aktionstag“ mit den Parallelklassen erproben.
- „Kaffee- und Kuchenverkauf für Ghana“: Die Schüler(innen) mit den orangefarbenen T-Shirts aus Ghana sind allen Eltern, die das C-Gebäude am Elternsprechtag aufsuchen, ein vertrauter Anblick. Mit diesen Aktionen werden Stipendien für Schüler(innen) unserer Partnerschule, die sonst die Schule nicht mehr besuchen könnten, finanziert. Mit großem Eifer sind die Klassen dabei, die Eltern zu bedienen und überreichen anschließend stolz die gespendeten Beträge.
- „Sommerfest“: Klassen oder Schülergruppen bereiten Spiele oder Essensstände vor und spenden den Erlös unserer Partnerschule.
- „Sponsorenlauf“ am Schuljahresende
Daneben haben von Anfang an einzelne Schüler und Klassen mit ihren Lehrern, aber auch die Schulleitung (z. B. durch den Kalenderverkauf) immer wieder Gelegenheiten ergriffen, die Schule zu unterstützen. So kann man sagen, dass diese Partnerschaft von der gesamten Schulgemeinde getragen wird.
Inzwischen ist die Adab Islamic School - verglichen mit den Nachbarschulen in diesem Slumgebiet - auch durch eigenes Engagement recht gut ausgestattet. Unser Engagement richtet sich nunmehr hauptsächlich darauf, jährlich 2000 € für Stipendien zur Verfügung zu stellen. Stolz berichtet die ghanaische Schulleitung immer wieder von den guten zentralen Abschlüssen ihrer Schüler insgesamt und insbesondere der Stipendiaten.
Monika Schmidt